Iranon

Iranon sein Name war
Er war ein Junge unsrer Zeit
Sein Leben stellten Träume dar
Durch tiefen Schlaf er sich befreit

Eines Nachts in einem Traum
Umging er einen grossen See
Stille füllt den ganzen Raum
Und um den See herum lag Schnee

Viele Stunden ging er so
In die Dunkelheit hinein
Dabei dachte er sich froh
So schön doch kann die Stille sein

Nach langer Strecke kalten Weges
Sieht er das dunkle Meer
Und auf den Bohl'n des schmalen Steges
Zum Wasser hin geht er

Und er sah die schwarze Sonne
Und das schwarze Meer dazu
Und er lief mit purer Wonne
Zu einem Segelboot im nu

Iranon legt hastig ab
Und faehrt ueber die böse See
In den Süden weit hinab
Weit fort von Eis und Schnee

Um ihn herum da tanzen Wesen
Die Kreaturen aus der Nacht
Er dachte, wär es Nacht gewesen
Was hätten sie aus mir gemacht?

So segelt er mit dunklen Winden
Wind, der aus der Tiefe fährt
Dunkle Wesen an sich bindend
Des Schiffes Rumpf sich jetzt bewährt

Dann endlich ein Lichterschein
Ein leises Glimmen weit von hier
Kann das Ziel es wirklich sein
Das Ende vom bösen Getier

Iranon fährt langsam weiter
In das helle Licht hinein
Und langsam spricht er zu sich heiter
"Diese Welt ist endlich mein"

Er hält an einem weissen Strand
Ein Land so voller Fabelwesen
Und er bleibt in diesem Land
Von dem noch nie ein Mensch gelesen.

Im Herbst 1996

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